Paprika

Obwohl man Ungarn unweigerlich mit Paprika in Verbindung bringt, ist Paprika in der ungarischen Küche ein vergleichsweise "junges" Gewürz. Die Türken fingen an, während ihrer Herrschaft im 16. Jahrhundert in Ungarn Paprika anzubauen, daher auch der manchmal verwendete Name "türkische Pfeffer". "Ungläubigen" war es jedoch unter Todesstrafe verboten, Paprika anzubauen.


Dennoch kam Paprika in die Hände ungarischer Bauern und sie bauten ihn unter Lebensgefahr an. Jedoch dauerte es auch nach dem Abzug der Türken noch lange, bis der Paprika auch Einzu in die gehobene ungarische Küche fand. Erst im 19. Jahrhundert wurde er in einem Kochbuch als Gewürz erwähnt. Von da an ging der Anbau und die Verbreitung von Paprika in Ungarn jedoch rasend vonstatten. Die Bauern von Szeged und Kalocsa brachten durch Veredelung ausgezeichnete Sorten zustande, darunter leicht scharfe, aber auch Sorten ohne jede Schärfe.

Für Qualität und Schärfe des pulverisierten Paprika (Gewürzpaprika) sind die Auswahl der Sorten und die Zusammensetzung des verwendeten Pflanzenteile (Fruchtfleisch, Scheidewände und Samenkörner) wichtig.

Entsprechend groß ist die Palette milder Paprika (különleges), Delikatesspaprika (csemege), Rosenpaprika (rozsa). Edelsüßpaprika (édes-nemes) und scharfer Paprika (csipös). Generell wird in Ungarn jedoch nicht so scharf gekocht, wie man im Ausland annimmt. Der Gast soll am Tisch selbst nach Belieben nachwürzen.

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